Mittelklasse-SUV Betriebsanleitungen

Mercedes-Benz M-Klasse: Funktionsweise

Mercedes-Benz M-Klasse Betriebsanleitung

Bei einem Aufprall bewertet das Steuergerät Rückhaltesystem während der ersten Kollisionsphase wichtige physikalische Daten der Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung, wie

  • Dauer
  • Richtung
  • Intensität
Aufgrund dieser Bewertung löst das Steuergerät Rückhaltesystem bei einem Frontal- oder Heckaufprall die Gurtstraffer aus.

Ein Gurtstraffer kann nur ausgelöst werden, wenn

  • die Zündung eingeschaltet ist
  • die Komponenten des Rückhaltesystems funktionsbereit sind, siehe "Warnleuchte Rückhaltesystem" 
  • am jeweiligen Vordersitz die Gurtschlosszunge im Gurtschloss eingerastet ist.
Die Gurtstraffer im Fond werden unabhängig vom Verriegelungszustand der Sicherheitsgurte ausgelöst.

Wenn das Steuergerät Rückhaltesystem eine höhere Unfallschwere ermittelt, werden in bestimmten Frontalaufprall-Situationen weitere Komponenten des Rückhaltesystems unabhängig voneinander aktiviert:

  • Front-Airbags und Fahrer-Kneebag
  • Windowbag, wenn vorausschauend ein zusätzliches Schutzpotenzial zum Sicherheitsgurt für die Fahrzeuginsassen ermittelt wird
Abhängig von der Person auf dem Beifahrersitz ist der Beifahrer-Airbag abgeschaltet oder aktiviert. Nur wenn die Kontrollleuchte PASSENGER AIR BAG OFF aus ist, kann der Beifahrer-Airbag bei einem Unfall auslösen. Beachten Sie die Informationen zur Kontrollleuchte PASSENGER AIR BAG OFF.

Ihr Fahrzeug hat zweistufige Front-Airbags. In der ersten Auslösestufe füllt sich der Front-Airbag mit Treibgas und vermindert dadurch das Verletzungsrisiko. Wird daraufhin innerhalb von wenigen Millisekunden die zweite Auslösestufe aktiviert, füllt sich der Front-Airbag mit der maximalen Treibgasmenge.

Die Ermittlung der Aktivierungsschwellen für Gurtstraffer und Airbag erfolgt durch die Bewertung der an verschiedenen Stellen im Fahrzeug auftretenden Fahrzeugverzögerungen oder Fahrzeugbeschleunigungen. Dieser Vorgang hat vorausschauenden Charakter. Das Auslösen muss rechtzeitig, zu Beginn des Aufpralls, erfolgen.

Die Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung und die Kraftrichtung werden im Wesentlichen bestimmt von

  • der Kraftverteilung während des Aufpralls
  • dem Kollisionswinkel
  • der Verformungseigenschaft des Fahrzeugs
  • der Beschaffenheit des Gegenstands, mit dem das Fahrzeug zusammenprallt.
Faktoren, die erst nach der Kollision sichtbar oder messbar sind, geben keinen Ausschlag für eine Airbagauslösung. Sie sind auch kein Indiz dafür.

Das Fahrzeug kann erheblich deformiert werden, ohne dass ein Airbag auslöst. Dies ist der Fall, wenn nur relativ leicht verformbare Teile getroffen werden und es nicht zu einer hohen Verzögerung kommt. Umgekehrt kann ein Airbag ausgelöst worden sein, obwohl das Fahrzeug nur geringe Deformationen aufweist. Dies ist der Fall, wenn z. B. sehr steife Fahrzeugteile, wie Längsträger, getroffen werden und die Verzögerung dadurch hoch genug ist.

Wenn das Steuergerät Rückhaltesystem eine Seitenaufprall- oder Überschlagsituation ermittelt, werden abhängig von der sich abzeichnenden Unfallart die entsprechenden Komponenten des Rückhaltesystems unabhängig voneinander aktiviert. Wird in dieser Situation vorausschauend ein zusätzliches Schutzpotenzial für die Fahrzeuginsassen ermittelt, werden auch die Gurtstraffer ausgelöst.
  • Sidebags auf der Seite des Aufpralls, unabhängig vom Gurtstraffer und von der Benutzung des Sicherheitsgurts

    Fahrzeuge mit automatischer Kindersitzerkennung im Beifahrersitz: Der Sidebag auf der Beifahrerseite vorne löst unter folgenden Bedingungen aus:

    • Der Beifahrersitz ist als belegt erkannt, oder
    • am Beifahrersitz ist die Gurtschlosszunge im Gurtschloss eingerastet.
  • Windowbag auf der Seite des Aufpralls, unabhängig von der Benutzung des Sicherheitsgurts und unabhängig davon, ob der Beifahrersitz besetzt ist
  • Windowbags auf der Fahrer- und Beifahrerseite in bestimmten Überschlagsituationen, wenn vorausschauend ein zusätzliches Schutzpotenzial zum Sicherheitsgurt für die Fahrzeuginsassen ermittelt wird

Info 

Nicht alle Airbags werden bei einem Unfall ausgelöst. Die verschiedenen Airbagsysteme arbeiten unabhängig voneinander.

Die Wirkungsweise der Airbagsysteme wird bestimmt von der ermittelten Unfallschwere, insbesondere der Fahrzeugverzögerung oder Fahrzeugbeschleunigung und der sich abzeichnenden Unfallart:

  • Frontalaufprall
  • Seitenaufprall
  • Überschlag
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    PRE-SAFE (Präventiver Insassenschutz)

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